Der Gemeinderat hat gegen unsere Stimmen beschlossen, die Verwaltung weiterhin dezentral zu organisieren. Wir halten dies für wenig weitblickend.

Zwei Rathaus-Standorte – keine optimale Lösung

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen wird von zwei Verwaltungsstandorten aus geführt. Diese weitreichende, für die nächsten Jahrzehnte prägende Grundsatzentscheidung hat der Gemeinderat am 26.03.2019 gefällt. Gegen die Stimmen von Sabine Onayli und Jürgen Kemmner.

Der Beschluss sieht vor, den Standort Neuer Markt ans Rathaus Leinfelden zu verlagern und diesen entsprechend auszubauen. In Echterdingen bleibt das Technische Dezernat, der neue Teil des Rathauses soll entweder grundsaniert oder durch einen Neubau ersetzt werden. Unsere Fraktion hätte sich die Zukunft der Verwaltung allerdings anders vorgestellt – unsere Pläne sahen vor, in den Ortszentren von Leinfelden und Echterdingen ein sogenanntes Bürgerbüro plus einzurichten, in der Abteilungen vorhanden sind, die eine hohe Kontakthäufigkeit zu den Bürgerinnen und Bürgern vorweisen. Die übrige Verwaltung wollten wir an einem Ort konzentrieren, um so die Effizienz zu erhöhen und Dienstwege zu verkürzen. Dazu wäre fraglos ein Neubau nötig gewesen, ein möglicher Standort hätte das Renault-Gelände sein können.

Nun hat die Mehrheit anders votiert. Wir halten diesen Beschluss für unglücklich, weil die Verwaltung auf die Ortszentren konzentriert wird, wo keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten in den kommenden Jahrzehnten bestehen. Soll heißen: Wenn die Rathäuser irgendwann wachsen sollten, sei es durch den Einsatz von mehr Personal, weil neue Aufgaben entstanden sind, oder aus anderen Gründen, so stehen wir vor dem Problem, dass an diesen beiden Standorten nicht der nötige Raum dafür vorhanden sein wird – und die Verwaltung womöglich wieder zerstückelt an verschiedenen Standorten arbeiten muss. Auch wissen wir nicht, welche Anforderungen die Arbeitswelt an eine Verwaltung in 20, 30 oder gar 50 Jahren stellt, doch diese Entscheidung ist eben auf Jahrzehnte hin ausgerichtet. Ungeklärt ist darüber hinaus, wo die Mitarbeiter*innen ihre Fahrzeuge parken. Schon heute herrscht in den Ortskernen ein hoher Parkdruck, wo zusätzliche PKW abgestellt werden sollen, dafür besteht noch kein Konzept. Wir jedenfalls gehen nicht davon aus, dass die meisten Beschäftigten mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren.